Längere Arbeitszeit bedeutet nicht mehr Produktivität
In unserer Gesellschaft macht ein fataler Irrtum die Runde. Er lautet: Wer seine Produktivität erhöhen will, muss mehr arbeiten. Also werden Pausen gestrichen und Überstunden angehäuft – alles im Sinne der Karriere. Aus der 40-Stunden-Woche wird eine 50-Stunden-Woche und der Feierabend, das Wochenende und der Urlaub werden ebenfalls für die Arbeit genutzt.
In Wahrheit hat Produktivität nichts mit der Zeitspanne zu tun, welche Sie in Ihre Arbeit investieren. Wer zu viel arbeitet, laugt sich stattdessen selbst aus, bis sich erste gesundheitliche Probleme bemerkbar machen – welche die Produktivität nur weiter senken und die Betroffenen dadurch in einen wahren Teufelskreis leiten.
Und auch im Laufe des Arbeitstages arbeiten Sie nicht gleichbleibend produktiv, sondern Ihre Energie und Konzentration lassen immer weiter nach. Die neunte, zehnte oder elfte Stunde am Arbeitsplatz ist daher nichts als verschwendete – sprich unproduktive – Zeit.
Sagt ein Kollege zu seinem Tischnachbarn: „Hast Du schon gehört: Unser Chef ist verstorben.“ „Ja“, entgegnet sein Tischnachbar, „aber weisst Du vielleicht, wer mit ihm gestorben ist?“ „Wieso mit ihm?“, fragt der Kollege erstaunt. „Na, da stand doch in der Todesanzeige: Mit ihm verstarb einer unserer fähigsten Mitarbeiter?“
Ihre Gesundheit, regelmässige Bewegung, richtige Ernährung, ausreichend Schlaf und Zeit für Partnerschaft, Familie und Freunde sind genauso wichtig wie Ihr Job und Ihre Aufgaben.
Wenn Sie nicht rundum gesund und zufrieden sind, verlieren alle anderen Prioritäten schlagartig ihren Wert. Zudem sinkt Ihre Produktivität und Sie sind nicht mehr in der Lage, eine angemessene Leistung zu erbringen. Und dann hilft auch das beste Zeitmanagement nicht mehr weiter.
Es ist kein böser Egoismus, wenn Sie sich selbst auf Ihrer Prioritätenliste ganz zuoberst setzen, und sich selber nicht mehr vergessen.